Liebe Leserinnen und Leser,
während sich die Woche ihrem Ende nähert, gibt es zur aktuellen Lage der Pandemie noch immer
eine Reihe offener Fragen -
insbesondere hier in der Region Hannover. Wie es mein Kollege Volker Wiedersheim gestern in diesem täglichen Newsletter für Sie auf den Punkt brachte: Wieso erkranken derzeit im Norden der Region so viel mehr Menschen als im Süden? Die Stadt Sehnde ist jetzt erneut der Corona-Spitzenreiter:
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag dort am Mittwoch bei 202 – vor allem Familien mit Kindern sind betroffen. Doch warum ist das so? Welche Rolle spielt dabei die britische Mutation B.1.1.7?
Die Experten rätseln.
Dieser lapidar erscheinende Satz hat gottlob einen fundierten Hintergrund: Nach dem verstärkten Auftreten der besonders
ansteckenden britischen Virusmutation B.1.1.7 habe die Region
die Corona-Tests forciert, hieß es gestern. Und so rechnet auch Jagau für die kommenden Tage mit einem Rückgang des Inzidenzwertes. Dieser sei momentan auch so hoch, weil wegen Schnee und Eis in der vergangenen Woche Menschen mit Symptomen den Weg zum Testen gescheut hätten – jetzt hätten diese sich aber testen lassen.
Ob diese neue “Spitze” also nur sehr kurzfristig ist, mag vielleicht schon der heutige Tag zeigen.
Um etwas mehr Geduld bittet hingegen
Stephan Weil. Da sich die Mutation weiter ausbreitet, habe sich auch Niedersachsen für die Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März entschieden -
um einen „Puffer vor die Eskalation“ zu setzen, wie es der Ministerpräsident am Mittwoch in seiner Regierungserklärung nannte. Bis zur nächsten Lockdown-Entscheidung am 3. März ist noch eine Weile Zeit - doch schon jetzt kündigte Weil zumindest für die
Impfungen die nächsten Schritte an: Nachdem nun 90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen mit einer Erstimpfung und 60 Prozent mit einer Zweitimpfung versorgt seien, sollen
bald auch Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher eine Chance erhalten. Da es noch immer an Impfstoff mangelt, geschehe das aber wohl erst im Laufe des zweiten Quartals, also nicht vor April oder Mai. Wie umstritten die sogenannte
Impfkampagne in Niedersachsen noch immer ist, zeigen nicht zuletzt auch etliche Leserbriefe, die uns erreicht haben und die wir
hier noch einmal für Sie zusammengestellt haben.
Ihr
Michael Soboll
Chef vom Dienst im HAZ-Newsroom