Willkommen in der weißen Woche,
liebe Leserinnen und Leser! Wenn sich die Meteorologen nicht völlig verrechnet haben, bleibt es dabei: Frostige Temperaturen erhalten uns den Schnee mindestens bis zum kommenden Wochenende. Und es kann sogar noch mehr werden. Klar, nicht jeder hat mitten in den Pandemie Lust auf weitere Eingriffe der Natur in den Alltag; manches ist ja ohnehin belastend genug. Schon ist ja vom “Flockdown” die Rede, der Schnee und Corona verbinde.
Andererseits kann so ein echter Winter, den manche Menschen schon schon dauerhaft dahingeschmolzen sahen,
ja auch schöne Seiten haben. Es war etwa kaum zu glauben, wie viele Hannoveranerinnen und Hannoveraner unsere Reporter am Sonntag auf Skiern oder Schlitten gesehen haben. Spontan vom Dachboden oder aus dem Keller geholt, boten die Bretter erfrischenden Spaß - und das ist ja nun nicht das Schlechteste in diesen immer wieder beengenden Zeiten.
Denn schon kommen
in Sachen Corona wieder neue Botschaften, die Sorge bereiten: In einem Heim in Belm (das liegt im Kreis Osnabrück)
haben sich jetzt 14 ältere Menschen mit der aggressiven Corona-Mutante aus Großbritannien infiziert. Nach allem, was wir wissen, trotz einer doppelten Schutzimpfung. Das heißt nun nicht, dass die wirkungslos ist - die älteren Herrschaften sind offenbar nur leicht oder gar nicht erkrankt. Aber neue Fragen zur Sicherheit vor Ansteckung und der möglichen Weitergabe des Virus auch durch Geimpfte gibt es schon. Was die Debatte über Lockerungen oder besondere Absprachen für Geimpfte noch surrealer erscheinen lässt als sie ohnehin zuweilen schon wirken. Das Virus macht in neuer Gestalt gerade wieder Tempo - ob wir da mithalten, werden die nächsten Wochen zeigen.
Heute morgen aber geht es erstmal darum, im eisigen Wind eine Art
neuer Wetter-Normalität zu bewältigen - vom Schuhwerk bis zur Schule. Die fällt nämlich nun völlig aus, zumindest in der Landeshauptstadt Hannover. Hier sollen - wie überall - heute auch jene
Kinder bitte zu Hause bleiben, die sonst mit dem Präsenzunterricht dran wären. Zudem aber gibt es - und das ist nur hier so - auch keine Angebote fürs Lernen zu Hause. Das ließen ließen die Verantwortlichen aus dem Rathaus unseren staunenden Reporter Mathias Klein am Sonntag wissen. Eine Begründung gab’s nicht. Und so bleibt es ein Geheimnis, warum Schneefall das Homeschooling in Hannover heute unmöglich macht. Wir jedenfalls fragen mal bei den Lehrerinnen und Lehrern nach - vielleicht sehen die das ja auch ganz anders. Viele von ihnen vermissen die Kinder und Jugendlichen schließlich genauso, wie es umgekehrt der Fall ist. (Doch, doch).
Passen Sie auf sich auf - und kommen sie heil durch die Woche!
Und eine gute Nachricht noch zum Schluss: Die Impfzentren in der Region bleiben auch heute offen; wer einen Termin ergattert hat, soll nicht länger warten müssen.
Alles Gute für Sie!
Ihr
Hendrik Brandt
HAZ-Chefedakteur