Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
„Nicht nachprüfbare Behauptungen reichen zur Rechtfertigung einer derart einschränkenden und weitreichenden Maßnahme wie einer Ausgangssperre nicht aus.“
So stellt es das Gericht in seinem Urteil fest und bestätigt damit eine Einschätzung, die auch das Verwaltungsgericht Hannover bereits getroffen hatte. Für die Corona-Politik ist das Urteil eine
Blamage, findet HAZ-Chefredakteur Hendrik Brandt: Die Region müsse sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon ein bisschen mehr einfallen lassen.
Vielleicht geht es unterdessen in einem anderen Bereich endlich voran. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) verspricht jedenfalls Großes: Schon in wenigen Wochen könne die Priorisierung bei den Corona-Impfungen fallen. Dabei galt das vor nicht allzu langer Zeit noch als schwer vorstellbar: dass sich jeder gegen das Coronavirus impfen lassen kann, der nur will, unabhängig von Priorisierungsgruppen, die unterscheiden nach Alter, Vorerkrankung oder Beruf.
Hoffnung macht der Ministerin zum einen, dass in den nächsten Wochen immer mehr Impfstoff geliefert werden soll. Vielleicht noch wichtiger ist aber der zweite Faktor: dass die Impfkampagne nun endlich in die Breite geht, denn ab heute sind auch die Hausärzte dabei. Zunächst ist die Impfmenge in den Praxen übersichtlich, doch schon im nächsten Monat sollen die Mediziner mehr Impfstoff erhalten, als in den Impfzentren landet. Dann sollen auch die Betriebsärzte die Möglichkeit bekommen, Mitarbeiter in Unternehmen zu impfen.
Ob das alles wirklich so kommt? Das bleibt wie immer die Frage, denn eines ist ja leider auch richtig: In einem Jahr Corona-Pandemie hat die Politik schon vieles versprochen, das sie dann doch nicht einhalten konnte. Und Fakt ist auch: Niedersachsen ist in Sachen Corona-Impfung wahrlich kein Schnellstarter. Ein bisschen mehr Tempo an der Stelle kann also nicht schaden.