Liebe Leserinnen und Leser,
guten Morgen und willkommen in dieser ersten Maiwoche! Der Monat hat am Sonntag hierzulande bunt begonnen -
und manches alte Ritual wirkte dabei so frisch wie lange nicht. Ganz gleich, ob es um den
Gewerkschaftsaufmarsch zum Tag der Arbeit, zahllose Maibaum-Aktionen überall in Niedersachsen oder das
Käfertreffen auf dem Messergelände ging: Die am häufigsten gehörten Worte waren: “Endlich wieder”. Gern auch mit einem mitgedachten Ausrufungszeichen. Zum Ende der aktuellen Pandemie-Welle ist wieder möglich, was zwei, manchmal sogar drei Jahre ausfallen musste: Traditionelle Begegnungen im größeren Kreis, ein Treffen mit Gleichgesinnten. Mögen die Themen (oder die Musik) noch so unterschiedlich sein - welch hohen Wert das Miteinander hat, war an diesem Wochenende einmal mehr deutlich zu spüren.
In ganz besondere Weise galt das im Kuppelsaal des HCC. Hier spielte das Kyiv Symphony Orchestra nicht einfach ein Konzert - der Auftritt war von Anfang bis Ende ein Statement. Für die Ukraine, aber eben auch für den Frieden. HAZ-Kritiker Stefan Arndt schreibt:
Das junge Paar, das sich am Ende mitten im Parkett so bodenlos traurig und doch etwas getröstet umschlungen hält und den Saal anscheinend gar nicht mehr verlassen will; der Junge in der dritten Reihe, der nicht über das vor ihm aufgestandene Publikum hinwegblicken kann und mit aller Kraft sein Handy in die Höhe reckt, um wenigstens zu filmen, wie auf der Bühne die Hymne seines Landes gespielt wird: Es sind Szenen wie diese, die den Auftritt des Kyiv Symphony Orchestra im Kuppelsaal zu einem ganz und gar außergewöhnlichen Konzert machen.
Seinen Bericht finden sie
hier.
So sortiert sich in diese Tagen an manchen Stellen Wichtiges und Unwichtiges einmal mehr neu. Vielleicht ist ja wenigstens das zu etwas gut.
Haben Sie einen frohen Start in die Woche!
Mit herzlichen Grüßen vom ganzen HAZ-Team
Ihr
Hendrik Brandt
Chefredakteur