Liebe Leserinnen und Leser,
die Kritik an Gerhard Schröder reißt nicht ab. Seit Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Krieg gegen die Ukraine führt, erhofft sich die Öffentlichkeit eine klare Haltung von dem deutschen Altkanzler. Er müsse zu Putin, der als sein Freund gilt, auf Distanz gehen, den militärischen Angriff scharf verurteilen und seine Ämter in russischen Unternehmen aufgeben, lautet die Forderung. Schröder hingegen tat bisher nichts dergleichen. Eher im Gegenteil. Inzwischen steht er deshalb weitgehend isoliert da.
Im Kreis jahrzehntelanger Schröder-Vertrauter in Niedersachsen ist von Eiseskälte die Rede. In Wahrheit gehe es doch inzwischen weniger um ein politisches Drama als um ein menschliches. Der frühere Kanzler sei, auch wenn Politik, Medien und auch er selbst es nicht wahrhaben wollten, ein alter und hilfsbedürftiger Mann: „Gerd braucht eigentlich Hilfe, aber er nimmt sie nicht an.“
Die Menschen in Ahlem beschäftigt aktuell im Moment natürlich ein ganz anderes Thema: Die
maroden Asphaltstollen, die unter Teilen des hannoverschen Stadtteils verlaufen, stellen sich immer mehr als Sicherheitsrisiko heraus. Am Mittwochnachmittag verfügte die Stadt Hannover die sofortige Räumung eines Wohnhauses - es bestehe akute Einsturzgefahr. HAZ-Reporter Conrad von Meding hat sich gestern vor Ort umgehört - und wen wundert es:
Bei den betroffenen Hausbewohnern liegen die Nerven blank. Quasi über Nacht mussten sie ihre Wohnungen verlassen - ohne zu wissen, wann sie wieder zurückkehren können. Die Stadt Hannover kündigte gestern jedenfalls an,
dass das Sichern und Verfüllen der alten Schächte Jahre dauern werde.
Und nun wünsche ich Ihnen einen guten Start in den Tag. Bald ist Wochenende - und das sind doch eigentlich schöne Aussichten.
Ihre
Birgit Dralle-Bürgel
Leiterin des Newsrooms