Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
merken Sie das auch? Die Einsicht in die
Notwendigkeit des Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie lässt deutlich nach. Viele haben das Gefühl: Es geht nicht mehr. Und so wächst schon wenige Tage nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen zur Verlängerung von Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen der Druck auf die Politik. Sie muss den Bürgern und der Wirtschaft Perspektiven anbieten, ansonsten läuft sie Gefahr, dass sie die Menschen verliert auf dem schwierigen Weg aus der Krise.
Für den Einzelhandel hat Verbandschefin Monika Dürrer das im Gespräch mit meinem Kollegen Yannick von Eisenhart Rothe so formuliert:
“Wir haben in diesem Land Leuten Mut gemacht, selbstständig zu sein. Jetzt treiben wir sie in den Ruin. Es geht hier um Existenzen, in Niedersachsen arbeiten 60.000 Menschen im Handel.“
Sicherlich: Die Klagen der Wirtschaft und insbesondere des Handels begleiten uns seit dem ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres. Auch da waren schon scharfe Töne zu hören. Jetzt aber werden sie drängender, aus den politischen Statements der Wirtschaftsvertreter klingt zunehmend Verzweiflung heraus.
Es sind ja längst nicht nur die Anhänger der
„Querdenken“-Bewegung, die genug haben von den Anti-Corona-Maßnahmen. In der ganzen prekären Lage tröstet es dann aber doch, dass jene, die die abstrusesten Theorien über das Virus in die Welt setzen und dessen verheerende Folgen auch gerne mal leugnen, in Niedersachsen und Hannover keine allzu große Gefolgschaft zu finden scheinen. 5000 Demonstranten hatten die Organisatoren einer „Querdenken“-Kundgebung am Sonntag in Hannover angekündigt. Gekommen sind dann in etwa 1240.
Mein Kollege Peer Hellerling berichtet.