Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
die tägliche Morgenroutine ist in den meisten Familien mit kleinen Kindern eng durchgetaktet: wecken, waschen, Frühstück machen, fertig anziehen und dann los zum Kindergarten. Von dort geht es dann für die Eltern oft direkt weiter zur Arbeit, zumindest ist so der Plan. Der wird zurzeit allerdings häufiger durchkreuzt, denn immer mehr Kitas müssen wegen Personalmangels ihr Angebot einschränken. In Burgdorf-Otze etwa beginnt die morgendliche Betreuung seit dieser Woche erst um 8 Uhr statt um 7 Uhr, und auch nachmittags wurden die Zeiten zusammengestrichen. In städtischen Kitas in Hannover gibt es ebenfalls Einschränkungen bei den Öffnungszeiten. “Es gibt Leute, die das den Job kosten kann“, hat eine Mutter der HAZ berichtet.
Von einer "echten Kita-Krise” spricht angesichts 3500 fehlender Erzieherinnen und Erzieher im Land bereits die Oberbürgermeisterkonferenz des Niedersächsischen Städtetags - und fordert, die zurzeit geltende Absenkung der Kita-Standards zu verlängern. Das würde weiterhin größere Gruppen bedeuten. Kann das eine Lösung sein?
Da winkt wiederum die Gewerkschaft Verdi ab. „Wenn wir die Qualitätsstandards senken, werden wir das Personal, das wir noch haben, auch noch vertreiben“, meint dazu Fachbereichsleiter Martin Peter. Viele Erzieher wechselten schon nach wenigen Jahren den Beruf, wegen der Arbeitsbedingungen. Nun will das Land in der kommenden Woche mit allen Beteiligten zusammenkommen und über das weitere Vorgehen beraten. Die Zeit drängt.
Falls Sie heute unterwegs sind, egal ob mit Bahn, Auto, Fahrrad oder zu Fuß: Kommen Sie gut an. Herzlich, Ihre
Astrid Fabricius
Chefin vom Dienst im HAZ-Newsroom