Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie noch, dass das HAZ-Hannover-Update mal als HAZ-Corona-Update das Licht der Welt erblickt hat? Das war zu einer Zeit, als die Pandemie neu und die Lage unübersichtlich war und wir nach Wegen gesucht haben, Sie noch besser auf dem Stand der Dinge zu halten als ohnehin schon. Dann, irgendwann, als die Sonne wärmer schien, beruhigte sich die Lage, aber das Update blieb unter leicht verändertem Namen erhalten, weil es auch ohne Corona jeden Tag viel zu berichten gibt aus Hannover, dem Norden und der Welt.
Nun, wenn man sich in diesen Tagen hinsetzt und die wichtigsten Nachrichten des Tages für Sie zusammenstellt, fühlt man sich an die Anfangstage des Newsletters erinnert. Corona ist zurück, in mancherlei Hinsicht sogar so gewaltig wie noch nie - jedenfalls, wenn man das reine Zahlenwerk betrachtet. Heute dominiert die Pandemie, die nunmehr ihre vierte Runde durch Deutschland dreht, wieder die Nachrichten. Auch in der Region Hannover.
Deren neuer Präsident
Steffen Krach (SPD) nämlich hat am Mittwochabend getan, was er zuvor bereits angekündigt hatte: Er hat eine neue sogenannte Allgemeinverfügung erlassen, die besagt, dass in Stadt und Umland ab morgen durchgehend die
2G-Regel gilt. In der
Gastronomie ebenso wie beim
Sport oder auf dem
Weihnachtsmarkt wird dann einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen müssen, wer dabei sein will. Das mag hart klingen, soll aber Wirkung entfalten und diejenigen zur Impfung ermutigen, die bisher noch nicht geimpft sind.
Was genau Krach plant, lesen Sie hier.
Mancher hält das für eine Impfpflicht durch die Hintertür, und ganz falsch ist das sicher nicht. Allerdings mehren sich jetzt die Stimmen, die durchaus auch durch den Haupteingang zur
Impfpflicht gehen wollen. Die Nationale Akademie der Wissenschaften
Leopoldina zum Beispiel hat sich nun ihrerseits dafür stark gemacht, dass sich
Angehörige bestimmter Berufsgruppen impfen müssen - etwa solche in der Pflege. Abgeordnete der Mehrheitsfraktionen von SPD und CDU in Niedersachsen gehen sogar noch weiter und sprechen sich für eine
Impfpflicht für alle aus. Wie die Beteiligten das begründen,
hat Marco Seng für Sie zusammengefasst.
Und während sich all das ereignet und auch das böse Wort vom Lockdown schon wieder fällt, machen sich viele Kinder bei uns genau die gegenteiligen Gedanken: Sie wollen heute rausgehen und der Nachbarschaft unter Absingen traditioneller Lieder anlässlich des Martinstags Süßigkeiten aus den Rippen leiern.
“Matten Matten Meeren” nennt man das, und nein, das hat nichts mit Halloween zu tun. Aber: Macht das überhaupt noch jemand? Und ist der Brauch noch zu retten?
Darüber hat Simon Benne mit vielen Experten in der Stadt und auf dem Land gesprochen. Ihnen wünsche ich einen schönen Martinstag mit oder ohne Süßigkeiten und glockenhellen Kinderstimmen!
Herzlich, Ihr
Felix Harbart
stellvertretender HAZ-Chefredakteur