Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
Stück für Stück hat sich der Nebel nun gelichtet und den Blick freigegeben auf das, worauf sich die Regierungschefs der Länder und die Bundeskanzlerin bei ihrem Corona-Gipfel in der Nacht zu Dienstag geeinigt haben. Fünf Tage lang soll das Land also weitgehend stillstehen, eine Art Vollbremsung über die Osterfeiertage, zeitgemäß verpackt in einen Hashtag: #wirbleibenzuhause. In fünf Tagen soll nun gelingen, was über Wochen zuvor nicht geklappt hat: den erneuten Anstieg der Infektionszahlen zu stoppen, die dritte Welle zu brechen.
Natürlich ist ein verschärfter Lockdown ein wirksames Mittel gegen zunehmende Infektionen, das haben wir während des vergangenen Jahres mehrfach gesehen. Aber es fehlt die Fantasie beim Blick nach vorn: Was passiert nach Ostern, ab 6. April, wenn das Land wieder zurückfällt in den (eingeschränkten) Alltag, die Menschen wieder in Bussen und Bahnen zur Arbeit fahren und nach den Ferien auch die Schulen wieder öffnen sollen? Reichen fünf Tage für eine nachhaltige Trendwende?
Die bittere Wahrheit ist: Die Regierenden haben in einem Jahr Pandemie offenbar wenig dazugelernt … Seit Herbst werden die Chancen durch Testungen gepriesen, eine umfassende Strategie gibt es zwischen Harz und Küste immer noch nicht.
Und was heißt das nun für uns?
Die Landesregierung hat noch längst nicht alle Details geklärt; unter anderem die Frage, wie die Betriebe mit dem Gründonnerstag umgehen sollen, der in diesem Jahr nun zum Ruhetag erklärt wird. Es bleibt also spannend.
Kommen Sie gut in diesen Mittwoch.
Ihr
Stefan Knopf
Chef von Dienst im HAZ-Newsroom